Was ist ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen? Definition & Merkmale

Immer mehr Unternehmen erkennen: Wirtschaftlicher Erfolg allein reicht nicht. In Zeiten von Klimakrise, wachsender sozialer Ungleichheit und Ressourcenknappheit rückt ein neues Leitbild in den Fokus – das gemeinwohlorientierte Unternehmen. Aber was genau bedeutet das? Und wie unterscheidet sich ein solches Unternehmen von klassischen Geschäftsmodellen? 

Definition: Gemeinwohlorientiertes Unternehmen

Ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen stellt das Wohl von Mensch, Gesellschaft und Umwelt in den Mittelpunkt seines Handelns – gleichrangig mit wirtschaftlichem Erfolg.
Es orientiert sich an den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie oder ähnlichen wertebasierten Ansätzen und verfolgt das Ziel, einen positiven Beitrag für das große Ganze zu leisten, statt ausschließlich Gewinnmaximierung zu betreiben.

Wie wirtschaften gemeinwohlorientierte Unternehmen konkret

Sie…
• entwickeln Produkte, die echte Bedürfnisse decken statt künstliche Nachfrage zu schaffen
• beziehen Mitarbeitende in wichtige Entscheidungen mit ein
• achten auf faire Lieferketten und ökologische Materialien
• investieren in Bildung, soziale Projekte oder regenerative Energie
• veröffentlichen Gemeinwohl-Bilanzen oder Wirkungsberichte

Bekannte Beispiele aus der Praxis

Vaude (Outdoor-Bekleidung): Gemeinwohlbilanz, transparente Lieferketten, sozial-ökologisches Wirtschaften
Einhorn (Periodenprodukte & Kondome): radikale Transparenz, faire Lieferketten, Aktivismus im Geschäftsmodell
Ecosia (Suchmaschine): Pflanzt Bäume mit Werbeeinnahmen, CO₂-negativ, Zweckbindung statt Gewinnentnahme

Wie wird ein Unternehmen „gemeinwohlorientiert“?

Es gibt keine geschützte Rechtsform, aber verschiedene Möglichkeiten der Zertifizierung oder Orientierung:
• Gemeinwohl-Bilanz (GWÖ): Bewertet Unternehmen nach sozial-ökologischen Kriterien
• B Corp-Zertifizierung: Internationale Anerkennung für Unternehmen mit positiver Wirkung
• Purpose-Unternehmen: Gehören sich selbst, Gewinne dienen dem Zweck
• Sozialunternehmen / Social Enterprises: Wirtschaften mit sozialem oder ökologischem Ziel

Warum lohnt sich Gemeinwohlorientierung?

1. Stärkeres Vertrauen & Kundenbindung
Menschen kaufen lieber bei Marken, die Verantwortung übernehmen.
2. Mitarbeitergewinnung & -bindung
Gerade junge Fachkräfte suchen Sinn, nicht nur Jobs.
3. Resilienz & Zukunftsfähigkeit
Nachhaltige Geschäftsmodelle sind besser gewappnet für Krisen.
4. Zugang zu Förderungen & Netzwerken
Immer mehr Programme unterstützen Impact-orientierte Unternehmen.

Kritik & Herausforderungen

Greenwashing-Gefahr: Wer sich ohne Substanz gemeinwohlorientiert nennt, verliert Glaubwürdigkeit.
Spagat zwischen Idealismus und Wirtschaftlichkeit: Gemeinwohl bedeutet nicht Verlustgeschäft – sondern nachhaltiges Gleichgewicht.
Hoher Kommunikationsaufwand: Werte und Wirkung müssen klar und transparent vermittelt werden.

Fazit: Gemeinwohlorientiert wirtschaften – das Unternehmen der Zukunft

Ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen fragt nicht nur: Was bringt uns Profit? Sondern: Was bringt die Welt voran?
Es gestaltet Wirtschaft als Teil der Lösung – sozial, ökologisch und wirtschaftlich tragfähig. Wer heute beginnt, Verantwortung zu übernehmen, wird morgen nicht nur wirken, sondern auch wachsen.

Willst du dein Unternehmen gemeinwohlorientiert ausrichten?
Wir begleiten dich auf dem Weg – von der Werteklärung bis zur Gemeinwohl-Bilanz. Jetzt kostenfreies Erstgespräch vereinbaren!

Kommentar hinterlassen

Dich interessieren unsere Webinare? Dann schreib uns welche: